Zur HomepageMVA Ingolstadt – Eine saubere Sache!

Rund um die Uhr brennt es

Das hält die Öfen am Laufen

Rund um die Uhr und das ganze Jahr hindurch müssen die drei Ofenlinien des Zweckverbandes Müllverwertungsanlage Ingolstadt (MVA) den Müll aus der Region verbrennen, um die Entsorgungssicherheit für die angeschlossenen Bürger zu gewährleisten und auch die Versorgung der Stadt Ingolstadt mit Fernwärme und Strom ununterbrochen sicherzustellen. Damit die komplexen technischen Anlagen das leisten können, bedarf es alle 24 Monate bei den Verbrennungslinien eines intensiven Reparatur- und Revisionsstillstandes. Immer nur eine Verbrennungslinie wird hierfür außer Betrieb genommen, die anderen beiden tun währenddessen weiter ihren Dienst. Dieser etwa drei bis vierwöchige Stillstand wurde gerade bei der Verbrennungslinie 2 durchgeführt und erfolgreich abgeschlossen. Hinter dem reibungslosen Ablauf der Revision steckt ein enormer Planungsaufwand und eine immense Arbeitsleistung. Die Revisionsarbeiten werden von der betriebseigenen Instand­haltungs­abteilung des Zweckverbandes geplant, koordiniert und in enger Zusammenarbeit mit allen Abteilungen abgewickelt. Die gesamte Betriebsmannschaft des Zweckverbandes ist in die Arbeiten während des Stillstandes eingebunden.

Der Zeitplan ist eng gestrickt

„Terminverschiebungen rund um die Revisionsarbeiten sind nur sehr begrenzt möglich. Zum einen muss das Abfallaufkommen verarbeitet werden, denn es ist nur eine begrenzte Speicherung des Abfalls möglich, zum andern sind auch geeignete Revisionsfirmen nur in engen Zeitfenstern verfügbar. Darauf abgestimmt werden muss auch die Beschaffung von wichtigen Verschleißteilen just in time.“ erläutert Instandhaltungsingenieur Thomas Kissing, der seit über 35 Jahren beim Zweckverband tätig ist.

Große Herausforderung für alle Beteiligten

Im September und Oktober dieses Jahres haben nicht nur die eigenen Mitarbeiter, sondern zusätzlich eine Vielzahl von Fachkräften verschiedener Firmen die einzelnen Anlagenteile gereinigt, kontrolliert, notwendige Reparaturen durchgeführt und Ersatzteile eingebaut. Alle wesentlichen Anlagenteile müssen genau inspiziert, gewartet und die notwendigen Instand­haltungs­maßnahmen durchgeführt werden. Auch sicherheitstechnische Überprüfungen werden vollzogen. Dabei gilt es, immer präventiv zu handeln, denn schließlich sollen um zukünftige Störungen in den nächsten zwei Jahren möglichst verhindert werden. In dieser Zeit ist Akkordarbeit angesagt, um die stillgelegte Verbrennungslinie möglichst schnell wieder in Betrieb nehmen zu können. Während der Revisionszeit arbeiten zusätzlich bis zu 200 Fremdfirmenmitarbeiter im Schichtbetrieb in der Anlage. Sie werden vom Personal des Zweckverbandes koordiniert und unterstützt. Gleichzeitig erledigt das Stammpersonal aber auch das Tagesgeschäft für den Betrieb der weiterlaufenden Verbrennungslinien. Revisionsarbeiten laufen parallel zum Normalbetrieb.

Robert Meisner, technischer Betriebsleiter beim Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt: „Ich bin stolz auf alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, dass wir unter erschwerten Bedingungen, die uns Corona zusätzlich auferlegt hat, diese Aufgabe gemeinsam gemeistert haben. Wir stellen damit sicher, dass die Verbrennungslinie in den kommenden zwei Jahren wieder möglichst störungsfrei läuft“

Sichere Abfallentsorgung, sichere Versorgung mit Strom und Fernwärme

Der in der MVA verbrannte Abfall dient als wertvoller Energieträger und ersetzt fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle. Aus dem angelieferten Müll entsteht Strom für ca. 17.400 Haushalte, sowie Fernwärme für ca. 48.000 Einfamilienhäuser. Um diese Energie zu gewinnen verbrennt die MVA Ingolstadt jährlich ca. 250.000 t Abfall. Die dabei entstehende Wärme wird genutzt, um Dampf mit 400 Grad Celsius und 40 bar Druck zu erzeugen. Dieser Dampf treibt eine Turbine mit bis zu 7.500 Umdrehungen/min an und produziert mittels eines Generators Strom, der dann in das Netz der Stadtwerke Ingolstadt eingespeist wird. Gleichzeitig versorgt die MVA Teilbereiche der Stadt Ingolstadt über das gesamte Jahr mit Fernwärme, die alternativ zur Kälteerzeugung genutzt werden kann.

Seit nunmehr über 44 Jahren entsorgt die Müllverwertungsanlage Ingolstadt den anfallenden Abfall und seit 37 Jahren liefert sie einen Beitrag zur umweltfreundlichen Energiegewinnung der Stadt Ingolstadt. Um all dies zu garantieren ist eine vorrausschauende und detailintensive Instandhaltungsplanung und Ausführung erforderlich. Die Mitarbeiter der MVA stellen sich diesen umfangreichen Aufgaben und Herausforderungen Jahr für Jahr.

 

Erschienen im Donaukurier "Ingolstadt informiert" am 29.10.2021

© Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt