Ein demolierter Stuhl, daneben eine nasse Matratze, ein verdreckter Schlafsack und vieles mehr türmt sich bis vor kurzem auf der Deponie in Eberstetten. Hochwassermüll! Nach dem vielen Wasser, kam der viele Müll. Doch was passiert damit?
Die effiziente Entsorgung der durch das Hochwasser entstandenen immensen Mengen an Sperr- und sog. Hochwassermüll war eine Herausforderung für den Zweckverband Müllverwertungsanlage (MVA) Ingolstadt.
Normalerweise beginnt der Prozess der Sperrmüllverarbeitung mit der Anlieferung in der Müllverwertungsanlage in Ingolstadt. Die Lastwagen und Privatanlieferer entladen den Abfall im gesonderten Sperrmüllbunker. Von hieraus gelangt dieser mittels eines Krangreifers zum Sperrmüllzerkleinerer. Dieser sogenannte Schredder ermöglicht es sperrige Gegenstände wie Möbel, Matratzen etc. schnell und effektiv zu zerkleinern, um diese anschließend in einer der drei Ofenlinien in der thermisch Verbrennungsanlage zu verwerten. Der Zerkleinerer in der MVA Ingolstadt arbeitet mit zwei leistungsstarken Metallwalzen mit Reißzähnen in einem robusten Gehäuse, um selbst die härtesten Materialien mühelos zu bewältigen.
Da die großen Massen an Hochwassermüll die freien Verbrennungskapazitäten der MVA Ingolstadt überstiegen, konnte dank eines mobilen Sperrmüllzerkleinerers auf der Deponie Eberstetten, die zum Zweckverband gehört, der Abfall der Betroffenen aus der Region trotzdem möglichst schnell beseitigt werden.
Durch die Reduzierung des Volumens vom Sperrmüll wurde weniger Platz für die enormen Mengen an Abfall benötigt. Durch die anschließende Ballierung konnte der Hochwassermüll problemlos auf der Deponie gelagert werden, bis die Kapazitäten in der Müllverwertungsanlage Ingolstadt wieder ausreichend verfügbar sind.
Erschienen in der INDirekt KW 26 / Juli 2024