Der Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt (MVA) darf sich über eine besondere Auszeichnung freuen: Die Einrichtung wurde nach dem europäischen Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) zertifiziert. Diese Zertifizierung gilt als höchster Standard für nachhaltiges Umweltmanagement in Europa und bescheinigt, dass die Müllverwertungsanlage in Ingolstadt sowie die zum Zweckverband gehörende Deponie Eberstetten in ökologischer Hinsicht vorbildlich aufgestellt sind.
Transparenz und Nachhaltigkeit als Leitlinien
Die EMAS-Zertifizierung, auch als „EU-Öko-Audit“ bekannt, ist weit mehr als ein formales Gütesiegel. Sie setzt voraus, dass sich die beteiligten Einrichtungen einem anspruchsvollen Prüfprozess stellen. Neben der Einhaltung sämtlicher gesetzlicher Umweltstandards müssen auch interne Abläufe, Prozesse und Zielsetzungen regelmäßig überprüft und verbessert werden. Dazu gehört unter anderem die systematische Optimierung in allen betrieblichen Abläufen – von der Abfallannahme über die energetische Nutzung bis hin zur Emissionskontrolle sowie die Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit.
„Die Auszeichnung ist ein wichtiger Meilenstein für unsere Einrichtung. Sie zeigt, dass wir nicht nur unsere Verantwortung im Abfallmanagement wahrnehmen, sondern auch konsequent auf Nachhaltigkeit setzen“, betont Robert Meisner, Geschäftsleitung des Zweckverbandes.
Müllverwertung mit modernster Technik
Die MVA Ingolstadt steht seit vielen Jahren für eine moderne, effiziente und sichere Abfallbehandlung. Durch thermische Verwertung wird Abfall umweltgerecht beseitigt und gleichzeitig Energie gewonnen – ein Beitrag zur regionalen Versorgungssicherheit. Regelmäßige Messungen und eine enge Zusammenarbeit mit unabhängigen Prüf- und Überwachungsinstituten garantieren, dass höchste Umweltstandards eingehalten werden.
Bereits seit Jahren arbeitet die Anlage daran, die Energieeffizienz zu steigern und Emissionen so gering wie möglich zu halten. Durch modernste Filtertechnik und kontinuierliche Investitionen in die Anlagensicherheit wird der Schadstoffausstoß weit unter den gesetzlichen Grenzwerten gehalten.
Die EMAS-Zertifizierung ist jedoch mehr als ein technisches Qualitätssiegel. Sie verpflichtet die MVA, ihre Umweltziele in einem transparenten Umweltbericht offenzulegen und diesen jährlich fortzuschreiben. Darin enthalten sind Kennzahlen zu Energieverbrauch, Emissionen, Abfallmengen und weiteren ökologischen Aspekten. „Das bedeutet, dass wir uns nicht auf Erreichtem ausruhen dürfen, sondern jedes Jahr neue Verbesserungen anstreben“, betonte Marika Triebswetter, Umweltingenieurin der Anlage.
Deponie Eberstetten: Nachhaltigkeit auch für Reststoffe
Ein wesentlicher Bestandteil des Zweckverbandes ist zudem die Deponie Eberstetten. Hier werden nicht verwertbare Reststoffe fachgerecht abgelagert. Auch dieser Standort ist in das Umweltmanagement nach EMAS integriert. Die Deponie verfolgt innovative Konzepte, um Belastungen für Natur und Anwohner zu vermeiden, etwa durch sorgfältige Abdichtungssysteme, die Kontrolle und Behandlung von Sickerwasser sowie eine kontinuierliche Überwachung von Boden und Grundwasser. Zusätzlich wird auf eine umweltgerechte Nachsorge gesetzt, damit die Deponie auch langfristig keine Risiken für die Umwelt darstellt.
Vorbild für die Region
Mit der EMAS-Zertifizierung unterstreicht der Zweckverband seinen Anspruch, als regionales Vorbild für nachhaltiges Wirtschaften zu gelten. Sie zeigt zugleich, dass auch technische Großanlagen einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz leisten können, wenn sie konsequent auf Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Transparenz setzen.
Neben den technischen Maßnahmen ist dabei auch die Einbindung der Belegschaft von zentraler Bedeutung. Schulungen und Fortbildungen sensibilisieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für umweltgerechtes Handeln im Alltag und sorgen dafür, dass Umweltschutz als gemeinsames Ziel verstanden wird.
Für die Region bedeutet dies nicht nur höchste Umweltstandards, sondern auch ein starkes Signal, dass nachhaltiges Handeln in der kommunalen Daseinsvorsorge fest verankert ist.
Erschienen im Donaukurier "Ingolstadt informiert" Oktober 2025