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Der Weg unseres Mülls

Restmüll nicht einfach nur Müll, sondern auch wichtiger Rohstoff

Jährlich fallen in Deutschland ca. 412 Mio. Tonnen Müll an. Viele Fraktionen wie Papier, Plastik und Glas oder Bioabfälle werden gesondert entsorgt. Was übrig bleibt, landet in der sogenannten schwarzen Restmülltonne.

 

Auch wenn Restmüll scheinbar nicht mehr recyclbar ist, ist er doch ein wichtiger Wertstoff. Gemeinsam mit Sperrmüll und Gewerbemüll wird der Restmüll in der Müllverwertungsanlage Ingolstadt wertvoller Brennstoff, aus dem große Mengen Strom und Fernwärme erzeugt werden und an Verbraucher zurückgegeben werden.

 

 

Auf die Waage und in den Bunker

 

Wenn die Müllfahrzeuge beim Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt kommen, werden sie zunächst mit Hilfe einer Fahrzeugwaage gewogen. Hier wird erfasst genau was und wie viel jedes einzelne Fahrzeug geladen hat, um jederzeit nachvollziehen zu können welcher Müll in der MVA Ingolstadt genau verbrannt wird.

 

 

Am Tag kommen schon mal 1.000 Tonnen zusammen.

 

Der angelieferte Sperrmüll wird mit der sogenannten Sperrmüllschere in ofengerechte Stücke zerkleinert. Anschließend wird der zerkleinerte Sperrmüll mit dem Rest- und Gewerbemüll im Müllbunker mit Hilfe eines großen Greifers vermischt, um einen idealen Brennwert des Gemisches für die Verbrennung zu erreichen. Das Abfallgemisch hat einen vergleichbaren Heizwert wie Braunkohle und brennt damit vollkommen selbsttätig.

 

4 Tonnen kann der Krangreifer auf einmal in einen der Ofentrichter der drei Verbrennungslinien der MVA aufgeben. Von hier aus gelangt der Müll auf einen Rost, auf dem er kontrolliert und ohne Zugabe weiterer Brennstoffe verbrannt wird. In der Verbrennung werden Temperaturen von bis zu 1.100 ° C.

 

 

Was bleibt übrig?

 

Übrig bleibt nach Ausbrand des Mülls die sogenannte Schlacke. In ihr ist auch alles enthalten, was nicht brennt, z.B. Metalle wie alte Töpfe, Besteck oder manchmal auch Münzen, die sich in den Müll verirrt haben.

 

Von den jährlich rd. 243.065 Tonnen Müll, die  in der MVA Ingolstadt verbrannt werden, bleiben nur ca. 64.000 Tonnen Rohschlacke übrig.

 

Aus dieser Schlackenmenge werden jährlich durch magnetische Abscheidung rd. 6.000 t Eisen, das nun von lästigen Verunreinigungen oder Verbundmaterialen befreit ist, zurückgewonnen und in die Stahlproduktion zurückgeführt. Ebenso werden Nichteisenmetalle per Wirbelstromverfahren aus der Schlacke separiert und ebenfalls der Wiederverwertung zugeführt. Und auch die mineralische Schlacke wird als Baustoff für Deponieabdeckungen, z. B. auf der hauseigenen Deponie in eingesetzt. Aus dem scheinbar wertlosen Restmüll werden also nach der Verbrennung jede Menge Materialen wiederverwertet.

 

 

Wie wird die Energie gewonnen?

 

Die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase sind bis zu 1000 °C heiß. Diese Wärme im Rauchgas wird im Rohrsystem des Kessels auf Wasser übertragen, das damit zu Dampf erhitzt wird. Der hohe Druck im Kessel von 40 bar ermöglicht eine Dampftemperatur von 400 °C. Die Rauchgase, die ihre Energie an den Dampf abgegeben haben, werden anschließend aufwendig gereinigt, bevor sie den Kamin verlassen dürfen.

 

Der heiße Hochdruckdampf treibt eine große Turbine an, die mit Hilfe eines Generators Strom erzeugt. Dieser wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

 

Nachfolgend kann der entspannte Dampf auch noch zur Erzeugung von Warmwasser für das Fernwärmenetz Stadtwerke Ingolstadt erzeugt werden. Der Energieinhalt des Restmülls wird so effizient in einer Kraft-Wärme-Kopplung genutzt.

 

 

Restmüll ein wertvoller Rohstoff

 

Restmüll ist also nicht der letzte Rest, der durch Verbrennung beseitigt werden muss, sondern ein wertvoller Rohstoff, aus dem stofflich Materialien zurückgewonnen werden und dessen Energieinhalt als Strom und Wärme genutzt wird. Die Müllverwertungsanlage Ingolstadt trägt die Verwertung also zurecht in ihrem Namen.

 


Erschienen im Donaukurier "Ingolstadt informiert" am 05.04.2019 - Ausgabe 13

© Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt